Jürgen Habermas

deutscher Soziologe und Philosoph; bekanntester Vertreter der zweiten Generation der "Kritischen Theorie"; u. a. Prof. in Frankfurt/Main 1964-1971 und 1983-1994; Leiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg 1971-1981; Veröffentl. u. a.: "Strukturwandel der Öffentlichkeit", "Erkenntnis und Interesse", "Theorie des kommunikativen Handelns", "Faktizität und Geltung", "Zwischen Naturalismus und Religion"

* 18. Juni 1929 Düsseldorf

Herkunft

Jürgen Habermas, ev., wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf als zweites von drei Kindern des Ehepaares Ernst und Grete Habermas geboren. Er wuchs in Gummersbach auf, wo der Vater eine Geschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer leitete. H.s angeborene Gaumenspalte hatte trotz mehrfacher Operationen eine bleibende Sprachbehinderung zur Folge und war mit Ausgrenzungserfahrungen in Kindheit und Jugend verbunden. Mit Blick auf das NS-Regime (1933-1945) beschrieb H. sein Elternhaus als geprägt "durch eine bürgerliche Anpassung an eine politische Umgebung, mit der man sich nicht voll identifizierte, die man aber auch nicht ernsthaft kritisierte" (zit. n. NZZ, 24.6.2014).

Ausbildung

H. war Mitglied im Jungvolk, der NS-Organisation für Jungen ab 10 Jahren, und fungierte dort später als Ausbilder für Sanitätsdienste. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1944 ...